7 Tricks zum Abnehmen, die Sie gut im Alltag einsetzen können
Als wir 1994 ein älteres Haus kauften, entdeckten wir nach sehr kurzer Zeit, dass unser trautes Heim ein großes Problem hatte. Nein, wir waren nicht zu übergewichtig für die Decken – Schimmel an allen Ecken und Enden bereitete uns Sorgen.
Den wollten wir natürlich los werden. Ich ließ Fachleute kommen. Jeder setzte seine Messgeräte ein und kam zu dem Schluss, dass sein Produkt Abhilfe schaffen würde. Dem war aber nicht so. Alles, was damals viel Geld kostete, half nichts.
Also musste ich mich selbst mit der Thematik auseinandersetzen. Dabei staunte ich nicht schlecht, mit welch einfachen Tricks man dem Schimmel auf den Pelz rücken kann. Und diese Dinge setzte ich in unserer Wohnung um – Tapeten runter und nur streichen – keine zur Wand hin abschließenden Übervorhänge – und, und, und …
Solche und andere Kniffe wendete ich an, um den Schimmel los zu werden. Und siehe da, was den Fachleuten nicht gelang, das bewirkten diese Tricks.
Ähnlich ist es beim Abnehmen. Oftmals reichen Empfehlungen, denen man allerdings Folge leisten muss, völlig aus, um sein Gewicht in Richtung Idealgewicht zu bewegen. Von solchen Ratschlägen handelt dieser Artikel. Setzen Sie jeden Einzelnen um und Sie werden staunen, wie einfach „Abnehmen“ sein kann:
1. Trick: Setzen Sie sich nicht unter Druck – feiern Sie auch kleine Erfolge!
Viele übergewichtige Menschen fragen: „Wie kann ich schnell abnehmen?“ Über Jahre hinweg wurde der Speck angefuttert – nun muss er in 14 Tagen weg sein. Und das funktioniert auch – aber eben nicht bei jedem und immer! Wenn dann die Vorgabe nicht erreicht wird, kommt die große Entmutigung, die zur Aufgabe des „Bauch-weg“-Projektes führt.
Deshalb: Lassen Sie das! Ziele setzen ist o. K. – realistisch sollen sie aber sein und zeitlich nicht unter Druck setzen. Freuen Sie sich über jedes Kilo, das Sie losgeworden sind. Feiern Sie diesen Erfolg.
2. Trick: Zucker ist süß – die Folgen sind sauer!
Während die Befolgung des ersten Tricks dafür sorgt, dass Sie nicht aufgeben und dadurch auch weiterhin abnehmen, geht’s mit dem zweiten Trick so richtig zur Sache. Dazu müssen Sie aber ehrlich zu sich selbst sein. Warum ich das erwähne? Nun, ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele mit Übergewicht sich gerne selbst belügen. Nach ihren Worten essen sie kaum etwas und schon gar nicht süßes Zeug. Beobachte ich solche Personen, stelle ich fest, dass sie den ganzen Tag etwas unter der Nase reinschieben. Und vieles davon ist süß – sehr süß sogar.
Wussten Sie, dass Ernährungsberater empfehlen, 60% der Nahrung in Form von Zucker aufzunehmen? Doch, das ist so, denn Kohlenhydrate ist ein Sammelbegriff für Zuckerstoffe! Aber Zucker ist eben nicht Zucker. Die Zuckerstoffe muss man nämlich noch weiter aufsplitten. Kohlenhydrate können aus Zucker (Einfach- und Doppelzucker) und / oder Stärke (Vielfachzucker) und / oder Zellulose (Ballaststoffe, Vielfachzucker) bestehen. Vom Zucker sollten wir höchstens 33% der Kohlenhydrat-Gesamtmenge zu uns nehmen, von der Stärke 67% und möglichst auch 30g Ballaststoffe täglich.
Die Realität sieht aber so aus, dass wir viel zu viel Zucker essen, viel zu wenig Stärke zu uns nehmen und kaum Ballaststoffe abbekommen! Und das macht dick und lässt dick bleiben. Reduzieren Sie deshalb den Zucker und schauen Sie zu, dass Sie möglichst viel Stärke und Ballaststoffe erhalten. Bei Zucker haben Sie schnell wieder Hunger – sogar Heißhunger –, der bessere Zucker, nämlich Stärke und Ballaststoffe hält viel länger satt!
3. Trick: Ersetzen Sie Butter niemals durch Margarine!
„Hätt ich auch nie gemacht!“, haben Sie vielleicht vor sich hingemurmelt. Warum eigentlich nicht? Ich sag’s Ihnen ganz offen. Mir schmeckt Margarine ganz und gar nicht. Ich finde sie geradezu ungenießbar. Und weil ich weiß, dass es vielen Butteranern genauso geht, habe ich die Überschrift so gewählt. Falls Sie aber ein Fan von Margarine sind, dann bleiben Sie dabei. Wem sie schmeckt, der ist gut damit bedient!
Also kommt nun doch ein Angriff auf die gute alte Butter?! Nicht ganz. Ich möchte Sie mit diesem 3. Trick nur dazu bringen, Ihren Verzehr von gesättigten Fettsäuren zu kontrollieren. Daraus besteht nämlich die Butter im Großen und Ganzen und auch davon essen wir zu viel!
Unsere Nahrung sollte zu 60% aus Kohlehydraten bestehen und zu 30% aus Fett. Und genauso wie wir verschiedene Kohlenhydrate essen, ist es auch mit dem Fett. In Butter, Fleisch und Wurst sind viele gesättigte Fettsäuren, in Olivenöl einfach ungesättigte Fettsäuren und in Pflanzenölen und Fischen mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Generell essen wir zu viel Fett, von den gesättigten Fettsäuren auch viel zu viel, von den einfach ungesättigten Fettsäuren zu wenig, was auch für die mehrfach ungesättigten Fettsäuren gilt.
Bringen Sie Ihren Fett-Haushalt ins Lot. Leider trägt unser Butterkonsum zum großen Teil zum „zu viel Fett“ und „zu viel gesättigte Fettsäuren“-Urteil bei. Weil dies so ist, habe ich es mit Margarine probiert. Mein Urteil kennen Sie ja. Dann kam mir die Idee mit Frischkäse – mit und ohne Kräuter – als Butterersatz – und damit kann ich sehr gut leben. Das schmeckt mir, das ist lecker und das hindert mich nicht daran, zwischendurch auch von der Butter zu nehmen!
4. Trick: Erklären Sie Ihren negativen Essgewohnheiten den Krieg!
Schlechte Gewohnheiten sollte man nie schönreden. Wenn jemand vor mir geht und alle 5 Meter ausspuckt, dann ist das widerlich.
Und wenn Sie den ganzen Tag vor sich hinfuttern, ist das auch furchtbar.
Und wenn Sie bei jedem Essen einen Schnellessrekord aufstellen, dann möchte ich da nicht zuschauen müssen.
Und wenn Sie Frust-, Stress- und / oder Ersatzessen veranstalten, dann sieht das zwar nicht ekelerregend aus, ist aber nichtsdestotrotz eine schlechte Angewohnheit.
Machen Sie sich solche Dinge bewusst und verbannen Sie diese aus Ihrem Leben. Was, Sie meinen, dass Sie damit ein Stück Lebensqualität aufgeben? Dann bringen Sie etwas durcheinander. Eine negative Angewohnheit kann doch nicht mit Lebensqualität in Verbindung gebracht werden! Zudem sorgen diese Dinge dafür, dass Sie Ihr Übergewicht nicht in den Griff bekommen!
Nehmen wir das schnelle Essen. Unser Sättigungsgefühlsmechanismus arbeitet mit einer Zeitverzögerung. Wenn also die Meldung kommt, dass Sie nun satt sind, dann haben Sie längst über Ihren Bedarf gefuttert!
5. Trick: Löschen Sie Ihren Durst mit Limo und Alkohol!
HALT! STOP! – Das ist natürlich Nonsens. „Genießen Sie hin und wieder Limo und Alkohol“, wäre o. K. Aber den Durst löscht man nicht mit solchen und ähnlichen Getränken. Über Zucker habe ich ja schon geschrieben. Und Alkohol ist keinen Deut besser. Als Kalorienlieferant kommt er gleich nach Fett! 1g Fett liefert 9 kcal, 1g Alkohol 7 kcal und 1g Kohlenhydrate oder Eiweiß jeweils 4 kcal. Zudem führt Alkohol – genau wie die Zuckergetränke – zu Heißhunger. Und da er zusätzlich enthemmt, legt man die ganze Willenssteuerung lahm.
Ich könnte hierzu noch zig Dinge aufzählen, aber Zahlen sprechen vielleicht deutlicher als Worte. Wenn Sie 200g Salzkartoffeln, 200g Kohlrabi und 125g Rindfleisch essen, haben Sie ca. 320 kcal vertilgt. Trinken Sie 300ml Caipirinha, dann haben Sie ebenfalls ca. 320 kcal intus! Prima – oder?
Also: 2,5 Liter Flüssigkeit sollten wir täglich trinken. Viele von Ihnen halten diese Menge ein. Das ist löblich. Allerdings tranken viele ehemalige Arbeitskollegen von mir 2 Liter süße Durstlöscher und 0,5 Liter alkoholische Getränke (und mehr). Ändern Sie das in Ihrem Leben. Trinken Sie den Löwenanteil Durstlöscher. Durstlöscher sind Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees, Kaffee, … Und denken Sie daran, den Zucker erst gar nicht auf den Tisch zu stellen!
6. Trick: Sorgen Sie dafür, dass Sie allezeit satt sind!
Ja, ich weiß – Sie haben immer Hunger – von allezeit satt kann keine Rede sein. Das ging mir auch so. Bis ich mir eines Tages sagte, dass ich mich zur Sattheit überlisten muss. „Wie das gehen soll“, fragen Sie. Folgendermaßen:
Man nehme eine kleine Portion Sattmacher,
überliste damit den Sättigungsmechanismus und
setze sich dann zum Beispiel an den Mittagstisch.
O. K. – ich führe das ein wenig genauer aus:
Bei den Kohlehydraten hatten wir schon gesehen, dass Stärke und Ballaststoffe sättigen und anhaltend sättigen. Gleichzeitig sind sie es, die den Sättigungsmechanismus auslösen. Dieser arbeitet mit einer Zeitverzögerung. Weitere Sattmacher sind eiweißhaltige Speisen. Sie sind sogar noch besser dazu geeignet, lösen aber diesen Satt-Schalter nicht aus. Esse ich nun ca. 30 Minuten vor einer Hauptmahlzeit eine kleine Portion eines Sattmachers, überliste ich mich selbst und halte mich dann beim Mittagessen mengenmäßig sehr zurück, weil ich nicht mehr mit dem großen Hunger an den Tisch sitze.
So einfach kann Abnehmen sein. Probieren Sie es aus. Denken Sie aber daran, dass die Sattmacher-Portion klein sein sollte. Wie viele Minuten vor dem Essen Sie den Sattmacher genießen, können Sie auch variieren und dabei herausfinden, welche Zeit für Sie am Besten geeignet ist. Und es spricht absolut nichts dagegen, wenn Sie Ihre Hauptspeise auch auf Sattmacher ausrichten!
7. Trick: Setzen Sie den Jo-Jo-Effekt außer Kraft!
Es gibt Abnehm-Situationen, in denen Sie Ihrem Körper signalisieren, dass die große Hungersnot ausgebrochen ist. Der reagiert sofort und stellt auf Sparflamme um. Er senkt den Kalorien-Grundumsatz und greift die Fettreserven an.
„Prima“, sagen Sie, „jetzt hab ich ihn da, wo ich ihn haben möchte!“ Das ist richtig, wenn da nicht des Körpers zusätzliche Maßnahme wäre. Er zieht nämlich auch Muskelgewebe zur Energiegewinnung heran.
Genau das darf nicht passieren! Das senkt nämlich den Grundumsatz ein weiteres Mal und gerade die Muskelmasse, die Energie verbrauchen würde, verschwindet.
Ich höre Sie schon stöhnen. Kommt der Molzahn also doch noch auf Sport zu sprechen. Ja, das tut er. Aber ein bisserl anders als andere. Für mich bedeutet Sport nämlich nicht, dass ich Dinge machen muss, zu denen ich keine, aber auch gar keine Lust habe!
Was meine ich dann damit? Denken Sie an Ihre Kindheit zurück. Gab es da nicht so manchen Sport, der Sie aus der Puste gebracht hat und Sie dennoch Freude daran hatten? Und genau diese körperlichen Aktivitäten müssen Sie wieder entdecken. Was hindert Sie daran, mit ein paar alten Herren Fußball zu spielen? Warum steht die Tischtennisplatte an die Wand gelehnt im Schuppen? Wo liegen eigentlich die Federballschläger usw.
Powern Sie sich aus. Ihre Muskelmasse muss dann bleiben. Ihr Körper wird sie in der vermeintlichen Hungersnot in Ruhe lassen. Er kümmert sich um die Fettreserven. Und das ist gut so!
Kommentare
maxone 7. Januar 2013 um 22:18
Top Artikel!
Kann ich absolut bestätigen.
maxone